Berechnungshilfe Förderstrecke

Mit der Berechnungshilfe kann der Pumpenabstand leicht bestimmt werden.

Bei Bränden an abgelegenen Orten, wie zum Beispiel Waldbränden und Vegatationsbränden, kommt der Löschwasserversorgung eine entscheidende Rolle zu. Das Löschwasser muss im Einsatzfall durch die Feuerwehr zur Einsatzstelle befördert werden. Neben dem Transport durch Tanklöschfahrzeuge ist dafür, insbesondere bei längeren Einsätzen und bei einem hohen Löschwasserbedarf, die Förderstrecke eine geeignete Möglichkeit. Eine Förderstrecke muss gründlich geplant werden, um die Anzahl und Standorte der Pumpen sowie benötigten die Schläuche zu berechnen. Der Abstand der Verstärkerpumpen ist dabei unter anderem abhängig von der Schlauchgröße, der benötigten Wassermenge und dem Ausgangsdruck der Pumpen. Zur Planung der Förderstrecke und zur richtigen Positionierung der Verstärkerpumpen müssen die Standorte der Pumpen bestimmt werden. Die Berechnung einer Förderstrecke mag im Lehrsaal oder im Büro, mit Tisch Papier und Taschenrechner, noch gut funktionieren, an der Einsatzstelle ohne diese Hilfsmittel ist eine genaue Berechnung jedoch schwierig. Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die die Berechnung erleichtern oder Apps und Geräte, die die Standorte der Pumpen automatisch bestimmen.

Die Ablesemethode ist ein Verfahren um die Abstände der Pumpen zu bestimmen. Dabei werden neben dem zur Verfügung stehenden Förderdruck und der Fördermenge auch Höhenunterschiede berücksichtigt, um die maximale Entfernung zwischen zwei Pumpen zu bestimmen. Für diese Methode wird eine Ablesetafel benötigt, wie sie in der oben verlinkten Berechnungshilfe abgebildet ist. Die Tabelle sowie der zweite Teil mit dem grauen Streifen und der Kurzanleitung entlang der gestrichelten Linie ausschneiden und einlaminieren. Beide Teile an der markierten Stelle lochen und mit einer Schnur oder einem Gummiband verbinden. Mit dieser Berechnungshilfe kann der maximale Pumpenabstand mit dem zur Verfügung stehenden Druck und der benötigten Fördermenge einfach abgelesen werden. Der verfügbare Druck wird durch die eingesetzten Pumpen bestimmt. Der Ausgangsdruck einer Pumpe steht für die Wasserförderung auf der Schlauchstrecke zur Verfügung. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass die nachfolgende Pumpe auch einen gewissen Eingangsdruck benötigt.

An der Einsatzstelle werden 4 C-Rohre und und B-Rohr eingesetzt, somit wird ein Wasserstrom von 800l/min benötigt, der durch die Schlauchstrecke gefördert werden muss. Die Pumpe an der Wasserentnahmestelle liefert einen Ausgangsdruck von 10bar. An der nachgeschalteten Verstärkerpumpe soll ein Eingangsdruck von 1,5bar zur Verfügung stehen, was ein üblicher Wert ist. Für die Schlauchstrecke bleiben somit noch 8,5bar als verfügbarer Druck.Mit diesen beiden Werten kann jetzt in der Tabelle auf derm roten Teil der Berechnungshilfe die maximale Distanz abgelesen werden. Dazu wird zunächst die Zeile mit dem verfügbaren Druck 8,5bar gewählt und anschließend in dieser Zeile und der Spalte mit dem Förderstrom 800l/min der Wert 840m abgelesen. Der Abstand zwischen den beiden Pumpen darf also maximal 840m betragen, da sonst der Druck nicht ausreicht, um diese Strecke zu überwinden.

Dieser errechnete Wert gilt, sofern die Förderstrecke komplett in der Ebene verläuft. Wird auf der Förderstrecke eine Steigung überwunden, verkürzt sich diese Distanz nochmal, da zum Überwinden der Steigung zusätzlich Druck benötigt wird. Eine Steigung von 10m zu überwinden, bedeutet ein zusätzlichen Druckverlust von 1bar. Wird ein Gefälle überwunden und die Förderstrecke führt bergab, ist ein größerer Pumpenabstand möglich, da 10m Gefälle einen Druckgewinn von 1bar bedeuten. Die Höhenunterschiede können mit Hilfe einer Karte oder eines GPS-Gerätes bestimmt werden. Stehen keinerlei Hilfsmittel zur Verfügung muss die Höhendifferenz geschätzt werden, was jedoch oft sehr ungenau ist. Mit der Berechnungshilfe können diese Höhenunterschiede nun bei der Berechnung der Förderstrecke berücksichtigt werden. Dazu wird zunächst, wie oben beschrieben, der Pumpenabstand in der Ebene bestimmt. Im zweiten Schritt kommt nun der graue Streifen zum Einsatz. Dieser wird rechts so an die Ablesetafel angelegt, dass die ‚0‚ auf dem grauen Streifen an der Zeile mit dem verfügbaren Druck anliegt. Muss auf der Förderstrecke eine Steigung überwunden werden, wird nun auf dem grauen Streifen die entsprechende Steigung ausgewählt. In dieser betreffenden Zeile auf der Ablesetafel kann nun der tatsächliche Abstand abgelesen werden. Wird zum Beispiel auf einer Strecke eine Steigung von 10m ausgewählt, so springen man in die Zeile zwei über der ursprünglichen und liest dort den Wert für den maximalen Pumpenabstand ab. Führt die Förderstrecke über ein Gefälle nach unten, vergrößert sich der Pumpenabstand. Man springt dazu in der Ablesetafel nach unten in die entsprechende Zeile.

Auf der Strecke zwischen den beiden Pumpen verläuft die Förderstrecke bergauf. Oben wurde ein Pumpenabstand von maximal 840m abgelesen. Dieser Wert gilt in der Ebene und verringert sich durch die zurückgelegte Höhendifferenz. Den korrigierten Wert kann mit Hilfe des rechten Teils der Berechnungshilfe bestimmt werden. Zunächst wird der graue Streifen rechts so an die Tabelle angelegt, dass die ‚0‚ im grauen Streifen an der Zeile mit dem verfügbaren Druck anliegt. In diesem Beispiel wird die ‚0‚ also an die Zeile mit den 8,5bar angelegt. Jetzt wird auf dem grauen Streifen die Höhendifferenz ausgewählt. Steigungen oberhalb, Gefälle unterhalb der ‚0‚ .

Anhand einer Karte wurde bestimmt, dass zwischen den beiden Pumpenstandorten eine Steigung von 15m überwunden werden muss. Im grauen Streifen wird also die Zeile mit der 15m Steigung ausgewählt. Wechselt man in dieser Zeile nun zurück in die Spalte mit dem Förderstrom von 800l/min kann man dort ablesen, dass sich der Pumpenabstand durch die Steigung auf 700m reduziert hat.