Rettungsrambo oder Minimalist?

Rettungsrambo oder Minimalist?

Sinnvolle Dinge für den Einsatz als Führungskraft

Man liest es in zahlreichen Kommentarspalten unter Bildern und Videos in den sozialen Netzwerken oder in vielen Foren. Beim Thema Gürtel Hoster und „am Mann“ getragene Ausrüstung von Rettungsdienstlern oder Feuerwehrkräften gehen die Meinungen stark auseinander. Die eine Partei schwört auf ihre – größtenteils selbst beschafften – nützlichen Helferlein, die ihnen im Einsatz schon oft ihren Dienst erwiesen haben. Die Gegenseite schwört auf Minimalismus und Pragmatismus. Hier findet man außer den Einweghandschuhen und vielleicht noch im Rettungsdienst aus Hygienegründen dem privaten Stethoskop keine weitere Ausrüstung am Körper.  

Welche zusätzliche Ausrüstung sinnvoll ist, hängt davon ab, was der Dienstherr oder Arbeitgeber zur Verfügung stellt, welche Konzepte genutzt werden, welche Aufgaben der einzelne hat und nicht zuletzt vor allem von der persönlichen Meinung. Auch die Funktion ist ausschlaggebend. Während der Atemschutzgeräteträger über ein eigenes Holster am Pressluftatmer nachdenkt und der Rettungsdienstler mit einer privaten Pupillenleuchte liebäugelt, überlegt sich der Einheitsführer vielleicht sich eine eigene Schreibmappe zuzulegen.  

Als Führungskraft arbeitet man im Einsatz – im Gegensatz zur Mannschaft – weniger mit Werkzeugen oder Ausrüstung, viel mehr sind es Überlegungen, Entscheidungen und Kommunikation, die die Arbeit einer Führungskraft charakterisieren. Bei größeren Einsatzlagen stehen den Einheitsführern Führungsfahrzeuge und Führungsassistenten, Fernmelder und Melder zur Seite. In der Anfangsphase oder bei kleineren Einsätzen ist man aber auf sich alleine gestellt und hat neben Funkgerät und Handlampe keine weitere Ausrüstung dabei.  

Insbesondere bei der Erkundung erweisen sich jedoch manche Dinge als sehr nützlich für die vorgehende Führungskraft. Und auch im Einsatzverlauf gibt es Dinge die den Einsatzleiter oder Fahrzeugführer bei seiner Tätigkeit sinnvoll unterstützen können. Im Folgenden möchten wir euch einige Dinge vorstellen, die in unseren Augen sehr nützlich sind und sich im Einsatz bezahlt machen.  

Leuchte: 

Nicht nur bei Einsätzen nachts, sondern auch in Kellern oder anderen schlecht beleuchteten Einsatzstellen ist man froh und dankbar für jede zusätzliche Lichtquelle. Auf Fahrzeugen bei der Feuerwehr und beim Rettungsdienst werden oftmals Knickkopflampen mitgeführt. Diese sind jedoch relativ unhandlich und lassen sich nicht in jeder Einsatzjacke so verstauen, dass sie auch dorthin leuchten, wo das Licht benötigt wird. Als äußerst praktisch haben sich daher kleine ansteckbare Lampen erwiesen, die beliebig an der Einsatzjacke befestigt werden können. Diese Lampen gibt’s in verschiedenen Ausführungen und in verschiedenen Preiskategorien von diversen Herstellern teilweise auch mit Zusatzfunktionen.  

Türkeil: 

Zugefallene Türen nerven nicht nur sondern führen oft auch zu Verzögerungen und Problemen im Einsatzablauf. Ist der Gruppenführer zum Erkunden zur Wohnung im Dachgeschoss vorgegangen und erwartet dort dringend den Angriffstrupp, ist es sehr ärgerlich, wenn dieser vor der zugefallenen Hauseingangstür steht und wartet bis ihm jemand öffnet. Auch der Rettungsdienst, der nach der Feuerwehr eintrifft und sich am Hauseingang erstmal durch klingeln Zutritt verschaffen muss, profitiert von einem Türkeil, den der Einheitsführer mit sich führt. Bei der Erkundung kann der Fahrzeugführer die Hauseingangstür mit dem Türkeil offenhalten und den nachrückenden Kräften so den Zugang ermöglichen. Bei einem unübersichtlichen Gebäudekomplex markiert der Türkeil zudem auch die Zugangstür, durch die der Gruppenführer das Gebäude betreten hat. Hierzu würde es sich anbieten den Keil auffällig zu lackieren oder sogar den Funkrufnamen des Fahrzeugs darauf zu vermerken. 

Sperrhaken: 

Die meisten Einsätze finden in Gebäuden statt. Oftmals stellen verschlossene Türen eine Hürde auf dem Weg zum eigentlichen Einsatzort dar. Entweder weil kein Bewohner zu Hause ist, der die Tür öffnen kann oder weil der Bewohner nicht mehr in der Lage ist die Tür selbstständig zu öffnen. Die meisten Erstangriffsfahrzeuge führen aus diesem Grund Türöffnungswerkzeug mit. Oftmals sind die Türen jedoch gar nicht verschlossen, sondern nur zugefallen und lassen sich mit einem Sperrhaken oder einem Fallengleiter schnell öffnen. Mit einem Dietrich lassen sich auch Buntbarttüren leicht öffnen um auch verschlossene Zimmer- oder Schuppentüren leicht öffnen.

Klemmbrett und Stift: 

Stift und Papier sind wohl das wichtigste “Werkzeug” einer Führungskraft. Wenn es darum geht Personalien für den Einsatzbericht zu notieren, sich eine Skizze von der Einsatzstelle zu machen oder den Bereitstellungsraum zu organisieren, immer dann ist ein kleiner Block mit dem dazugehörigen Stift das perfekte Hilfsmittel. Mit einem passenden Klemmbrett ist man unabhängig von befestigten Flächen oder sonstigen Schreibunterlagen und kann bequem auch im Stehen Dinge notieren. 

Folienstift: 

Als Ergänzung zu dem eben genannten Stift mit Papier leistet ach ein Folienstift wertvolle Dienste, wenn es darum geht auf Feuerwehr-Laufkarten oder einlaminierten Plänen Skizzen zu machen oder etwas zu markieren.